TRAININGSPLANUNG

Die Saisonplanung richtet Dein Training aufbauend auf ein oder mehrere Saisonhighlights aus. Hauptwettkämpfe geben die Struktur der Saisonplanung vor. Während des Saisonverlaufes wird das Training individuell ausgerichtet Wettkampfspezifischer.

Eine Saison beginnt mit einer Vorbereitungszeit von vier bis sechs Wochen. In dieser Zeit gewöhnst du Dich wieder an regelmäßiges und strukturiertes Training. Die Belastung ist noch niedrig, so dass Du gut regeneriert in die Saison startest. In dieser Zeit hast Du die Möglichkeit intensiv an Deinem Schwimmstil arbeiten. Außerdem steigern wir Deine maximaler Sauerstoffaufnahmekapazität (VO2max), um den Rest der Saison davon zu profitieren. Zusammenfassung der Vorbereitung: Niedrige Belastung und hohe Intensität (bis zu zwölf Prozent je nach Athlet). Die Umsetzung in den Einheiten erfolgt in der Blockplanung

Im Anschluss daran geht das Training über in eine Grundlagenphase. Die Grundlagenphase hat mehrere Ziele: Entwicklung der Ausdauerfähigkeit, Ausbau der Schwimmtechnik und bei Bedarf: Steigerung der Frequenzen beim Laufen und Radfahren. Danach Gehst Du in ein Aufbautraining. Im Aufbautraining wird dein Training auf Deine Wettkampfleistungen in den Disziplinen verdichtet. Die Belastungen steigen, die Geschwindigkeiten orientieren sich im Training vermehrt an den Wettkampf. Wir arbeiten in allen Disziplinen an deiner Kraftausdauer, um noch mehr aus Dir herauszuholen (Rekrutierung der FTF-Muskelfasern).

Sind Ausdauerfähigkeiten und Kraftausdauer gut entwickelt, geht es drei Wochen vor dem Wettkampf, in eine Höchstleistungsphase. In dieser Phase gehen wir mit der Grundlast runter und konzentrieren uns ausschließlich auf Deine Wettkampfeigenschaften. Das bedeutet etwa, dass wir pro Woche zwei „Mini-Wettkämpfe“ trainieren und den Rest der Woche mehr Zeit zur Regeneration nutzen. In dieser Zeit nutzen wir Deine gesamte Saison, um die Leistung auf den einen großen Tag zu komprimieren.

In der Wettkampfwoche wird getapert. Das bedeutet, viel Regeneration und den Kreislauf mit kurzen Steigerungen in den Einheiten hochhalten. Jetzt hast Du alles was Du für den einen großen Tag benötigst. Lass es krachen!

Ohne teure Tests in den Laboren! => Ich habe nichts gegen einen guten Test im Labor => Im Gegenteil, die aerobe Schwelle bzw. der Fat-Spot ist sehr interessant im Labor zu ermitteln. Jedoch habe ich häufig bemerkt, dass Altersklassen-Athleten ein Testlabor aufsuchen, um ihre aktuellen Leistungen bestimmen zu lassen. => Etwa ein- bis zweimal pro Jahr wird im Labor ein Leistungstest auf dem Rad und/oder auf dem Laufband durchgeführt. Dein Leistungslevel hingegen verändert sich in und nach jedem Training. Etwa nach einem Block (vier Wochen) kann sich Deine Leistung derart stark verändern, dass der Labortest keine Relevanz mehr für Deine Ausrichtung der Intensitäten hat. Hier macht es Sinn erneut Deine Leistung zu überprüfen. Um Deinen momentanen Leistungzustand im Training zu berücksichtigen, benötigst Du somit entweder ein sehr gutes Körpergefühl und/oder regelmäßige Leistungsüberprüfungen. => Pro Disziplin etwa alle vier Wochen. Ein Wettkampf kann auch zu (wenn auch nicht so gut wie ein Test) Leistungsanpassungen führen.

Um eine Ausrichtung der individuellen Intensitäten zu erzielen, werden während des Saisonverlaufs regelmäßig einfach durchzuführende Tests für Zuhause in den einzelnen Disziplinen durchgeführt. Die Tests sind ausgerichtet auf die anaerobe Schwelle oder maximaler Sauerstoffaufnahmekapazität (VO2max) des Athleten. In den letzten Jahren habe ich immer wieder erfahren, dass diese beiden Leistungen je nach physischer und auch geistiger Fitness, unabhängig von Umrechnungsformeln, stark voneinander abweichen können und sich daher nicht von der jeweils anderen Leistung errechnen lassen. Ich habe schon mehrere unterschiedliche Philosophien ausgetestet. Die hochintensiven Intervalle (HIIT) werden durch VO2max-Tests eingestellt. Die Tests an der anaeroben Schwelle geben Grundlagenbereich, Entwicklungsbereich sowie Schwellenleistung vor.